Eine der bekanntesten buddhistischen Metaphern für das Ineinander von Unendlichem und Endlichem ist die Metapher vom Meer und der Welle.
Welle und Ozean
„Obwohl sich der Ozean gleichzeitig auf alle Wellen erstreckt, verändert er sich nicht, und obwohl alle Wellen gleichzeitig den großen Ozean enthalten, sind sie nicht eins. Wenn der große Ozean eine einzelne Welle umschließt, hindert ihn nichts, alle anderen Wellen innerhalb seines ganzen körperlichen Umfangs zu umschließen. Wenn eine einzelne Welle den großen Ozean enthält, dann enthalten alle anderen Wellen auch den Ozean in seiner Gänze. Es gibt keinerlei Behinderung zwischen ihnen.“
Fa Tsang
Die Wanderer: Die Welt ist das, was Sie von ihr erwarten!
Von Frank Obels
Es war einmal, viele hundert Jahre vor dem Heute, ein Wanderer. Wenn Sie möchten, können Sie sich natürlich auch gerne eine Wanderin vorstellen. Der Wanderer wanderte auf eine Stadt zu. Vor dieser Stadt saß ein alter Mann auf einem großen Stein. Der Wanderer blieb bei dem Alten stehen und fragte ihn, wie denn die Leute dort in der Stadt wären. Der alte Mann lächelte weise (wahrscheinlich war er es auch) und fragte den Wanderer: »wie waren denn die Leute in der Stadt, in der Du zuletzt warst?« Der Wanderer erzählte nun seinerseits, dass es eine ganz furchtbare Erfahrung für ihn war. In der letzten Stadt wären ihm nur Gauner, Verbrecher und andere böse Menschen begegnet. Der alte Mann nickte und erklärte ihm, dass der Wanderer auch in dieser Stadt praktisch ausschließlich böse Menschen, Gauner und Verbrecher antreffen würde. Nun nickte der Wanderer, als ob er es erwartet hätte und zog weiter. Nach gar nicht allzu langer Zeit wanderte ein anderer Wanderer auf die Stadt zu und auch er blieb beim alten Mann stehen. Auch dieser Wanderer stellte ihm die Frage, was er denn für Leute in der Stadt dort antreffen würde. Wieder fragte der Alte die gleiche Gegenfrage: »wie waren denn die Leute in der Stadt, in der Du zuletzt warst?« Der Wanderer geriet ins Schwärmen und erzählte, wie wundervoll die Leute dort gewesen waren, nett, freundlich und ausgesprochen hilfsbereit. Er habe viele neue Freunde gewonnen in dieser Stadt. Der alte Mann nickte und erklärte ihm, dass der Wanderer ruhig auch in diese Stadt gehen könnte, er würde praktisch ausschließlich nette, freundliche und hilfsbereite Menschen dort antreffen und viele neue Freundschaften schliessen.
Für Menschen, die glauben man müsse alles wissen, bevor man beginnen kann.
Von Hans-Peter Zimmermann Ein Mann fand eines Tages ein Stück einer Landkarte und hatte allen Grund anzunehmen, dass es sich um eine Schatzkarte handelte. Er wollte unbedingt den verborgenen Schatz finden und suchte in den nächsten Wochen und Monaten unermüdlich nach den restlichen Teilen der Karte. Vergeblich. Da kam ihm eines Tages die Idee, er könnte doch den Hinweisen, auf dem einen Stück der Karte, erst einmal folgen. Und siehe da: Dort fand er das nächste Kartenstück, wieder mit einem Hinweis darauf. Und so folgte er immer der Information, die er bereits zur Verfügung hatte und stieß schließlich auf den lange ersehnten Schatz. Und es mag ja nicht einmal so wichtig sein zu wissen, dass der Schatz sich die ganze Zeit auf seinem Grundstück befunden hatte. Wichtiger ist vermutlich das, was der Mann daraus gelernt hatte. Nämlich, dass man nicht immer die ganze Landkarte braucht, um loszumaschieren………..
Die Frösche und das kochende Wasser
Von Frank Obels Es war einmal ein alter Mann, der vor seiner Hütte saß und über das Leben nachdachte. Und während er so da saß, entdeckte er am Ufer des kleines Sees einen Frosch. Der alte Mann packte den Frosch und nahm ihn mit in seine Hütte, wo er ihn sogleich in einen großen Topf mit kochendem Wasser gab. Der Frosch machte einen entsetzten Sprung heraus aus dem Topf und sprang schnell wieder aus der Hütte hinaus, noch eher der alte Mann es recht bemerkte. Wieder saß der alte Mann vor seiner Hütte – und wieder dachte er über das Leben nach. Er dachte an den Frosch, der sich sicherlich ordentlich verbrannt hatte, sich aber beherzt der Situation entzogen hatte, um weiter leben zu können. Da bemerkte der alte Mann wiederum einen Frosch am Ufer des Sees und der alte Mann nahm auch diesen Frosch mit in die Hütte. Da er dieses Mal keinen Topf mit kochendem Wasser auf dem Ofen stehen hatte, setzte er den Frosch in einen Topf mit kaltem Wasser und zündete dann den Ofen an und setzte kurze Zeit später den Topf auf das Feuer. Zu seinem Erstaunen stellte der alte Mann fest, dass der Frosch im Topf sitzen geblieben war und auch weiter blieb. Das Wasser wurde immer wärmer, schließlich heiß und dann kochend, doch der Frosch blieb selbst im kochenden Wasser sitzen und machte keinerlei Anstalten der bedrohlichen Situation zu entkommen. Der alte Mann freute sich über das unerwartete Abendmahl und dachte weiter über das Leben nach, während er genüßlich seine Froschsuppe schlürfte. Eine Frage ließ dem alten Mann einfach keine Ruhe: warum war der Frosch nicht irgendwann doch aus dem immer heißer werdenden Wasser gesprungen, sondern lieber gestorben, als sich zu retten? Der alte Mann dachte an die Menschen und er glaubte, eine gewisse Ähnlichkeit im Verhalten des Frosches und der Menschen entdeckt zu haben. Gab es nicht auch Menschen, die in ihrem Leben nichts änderten, obwohl es ihnen immer schlechter und schlechter ging oder eine Situation immer bedrohlicher wurde? Lieber starben diese Menschen, als sich durch einen beherzten Sprung heraus aus der Problemsituation zu retten? Oder hatte der Frosch erst viel zu spät bemerkt, wie heiß das Wasser war und er hatte dann keine Kraft mehr für die rettende Veränderung gehabt und ergab sich so seinem Schicksal? Geht es etwa vielen Menschen auch so? Und wenn die Verschlechterungen nicht schleichend, sondern schlagartig kämen, würden die Menschen dann aus dem kochenden Wasser springen?
Über den richtigen Umgang mit der Angst
Angst? Ein kleines Kind freundet sich mit einer kleinen Maus an, die bald ganz zutraulich wird. Schließlich kann es die Maus auf die Hand nehmen und füttern. Eines Tages nimmt es sie in der Hosentasche mit hinaus ins Freie, um zu spielen. Da taucht plötzlich eine Katze auf und das Kind erschrickt gewaltig, denn es hat gelernt: „Katzen fressen Mäuse“. Es bekommt große Angst und rennt weg. Immer schneller und immer weiter weg. Doch die Katze scheint größer und größer zu werden und das Kind rennt und rennt so schnell es nur kann, aber die Katze wird so groß wie ein Haus. Das Kind ist außer Atem und völlig verzweifelt. Da hört es eine leise Stimme. Es sieht sich um und entdeckt die Maus, die den Kopf aus der Tasche streckt und ruft: „Halt, du musst dich umdrehen und ihr in die Augen schauen, lauf ihr entgegen und dann wird sie wieder kleiner!“ Da bleibt das Kind erst stehen, dreht sich um und sieht der Katze in die Augen und läuft dann auf sie zu. Und tatsächlich ………… die Katze wird kleiner. Sie schrumpft, bis sie wieder ihre normale Größe hat und streicht dem Kind schnurrend um die Beine. Natürlich könnte jetzt jemand sagen, die Maus hat gut reden, die war ja sicher in der Tasche. Doch daran hat das Kind in diesem Moment wohl nicht gedacht. Läufst du auch manchmal vor etwas davon?
Die schmutzigen Nester
Eine Taube wechselt ständig ihr Nest. Der scharfe Geruch, den die Nester im Laufe der Zeit entwickelten, war für sie unerträglich. Darüber beklagte sie sich bitter bei einer weisen, alten, erfahrenen Taube. Diese nickte mehrmals mit dem Kopf und sagte: “ Der Geruch, der dich stört, kommt nicht von den Nestern, sondern von dir selber.“ (Ursprung unbekannt)
Der Schatz des Wissens
Der Traktor eines Bauern lief nicht mehr. Alle Versuche des Bauern und seiner Freunde, das Fahrzeug zu reparieren, mißlangen. Schließlich rang sich der Bauer durch, einen Fachmann herbeizuholen zu lassen. Dieser schaute sich den Traktor an, betätigte den Anlasser, hob die Motorenhaube an und beobachtete alle ganz genau. Schließlich nahm er einen Hammer. Mit einem einzigen Hammerschlag an einer bestimmten Stelle des Motors machte er ihn wieder funktionsfähig. Der Motor tuckerte, als wäre er nie kaputt gewesen. Als der Fachmann dem Bauern die Rechnung gab, war dieser ertstaunt und ärgerlich: „Was, du willst 300 Euro, wo du doch nur einen Hammerschlag getan hast!“ „Lieber Freund“ sagte der Fachmann: „Für den Hammerschlag berechne ich dir 5 Euro. 295 Euro aber muß ich für mein Wissen verlangen, wo dieser Schlag zu erfogen hatte.“
Kurz-Beispiele für Metaphern im Alltag!
Leeres Stroh dreschen – inhaltslos reden.
Der Fußball Verein reitet auf einer Erfolgswelle – Der Fußball Verein ist erfolgreich und hat im Moment Glück.
Das Recht mit Füßen treten. – Das Recht nicht beachten.
Die Firma ist eine große Familie – Die Mitarbeiter halten zusammen.
Eine Mauer des Schweigens empfing uns – Als wir kamen, blieben alle still, und wir spürten Ablehnung.
Er hat sich in den Stürmen des Lebens bewährt. – Er hat sein Ziel erreicht.
Der Apfel fällt nicht weit von Stamm – Jemand ist seinem Vater, seiner Mutter ähnlich oder auch Beiden.
Die Rezession
(Das ist kein Märchen…) Es war einmal ein Mann in Amerika, der wohnte an einer Überlandstraße und verdiente sich seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Hot-Dogs am Straßenrand. Seine Ohren waren nicht so gut, darum hörte er nie Radio. Seine Augen waren nicht so gut, darum las er nie Zeitung. Gut aber waren seine Hot-Dogs, die er verkaufte und er stellte Schilder an die Straße, um dies der Welt mitzuteilen. Auch stand er selbst an der Straße und rief: „Ein Hot-Dog gefällig?“ Und immer mehr Leute kauften bei ihm. Er erhöhte seine Bestellung für Würstchen und Brötchen. Er kaufte sich einen größeren Ofen, um mit dem Geschäft Schritt zu halten.Schließlich brauchte er einen Helfer und holte seinen Sohn vom College zurück. Und folgendes geschah: Der Sohn sagte: „Vater, hast Du denn nicht im Radio gehört? Hast Du denn nicht in der Zeitung gelesen? Wir haben eine riesige Rezession! In Europa ist die Lage schlimm. Bei uns in Amerika ist sie noch schlimmer. Alles geht vor die Hunde.“ Worauf sich der Vater sagte: „Mein Sohn war auf dem College. Er liest Zeitung und hört Radio. Er wird es ja wohl wissen.“ Daraufhin reduzierte er seine Bestellungen für Würstchen und Brötchen, nahm seine Reklameschilder herein und sparte sich die Mühe, sich selbst an die Straße zu stellen und seine Hot-Dogs anzupreisen. Und praktisch über Nacht brach sein Geschäft zusammen. „Du hast recht mein Junge“, sagte der Vater zum Sohn, „wir befinden uns wirklich in einer gewaltigen Rezession.“ (Aus der New York Times, 1992)
Die Lektion eines Schmetterlings
Eines Tages erschien eine kleine Öffnung in einem Kokon; ein Mann beobachtete den zukünftigen Schmetterling für mehrer Stunden, wie dieser kämpfte, um seinen Körper durch jenes winzige Loch zu zwängen. Dann plötzlich schien er nicht mehr weiter zu kommen. Es schien als ob er so weit gekommen war wie es ging, aber jetzt aus eigener Kraft nicht mehr weitermachen konnte. So beschloss der Mann, ihm zu helfen: er nahm eine Schere und machte den Kokon auf. Der Schmetterling kam dadurch sehr leicht heraus. Aber er hatte einen verkrüppelten Körper, er war winzig und hatte verschrumpelte Flügel. Der Mann beobachtete das Geschehen weiter, weil er erwartete, dass die Flügel sich jeden Moment öffnen und sich ausdehnen würden, um den Körper des Schmetterlings zu stützen und ihm Spannkraft zu verleihen. Aber nichts davon geschah! Stattdessen verbrachte der Schmetterling den Rest seines Lebens krabbelnd mit einem verkrüppelten Körper und verschrumpelten Flügeln. Niemals war er fähig zu fliegen. Was der Mann in seiner Güte und seinem Wohlwollen nicht verstand, dass der begrenzende Kokon und das Ringen, das erforderlich ist damit der Schmetterling durch die kleine Öffnung kam, der Weg der Natur ist, um Flüssigkeit vom Körper des Schmetterlings in seine Flügel zu fördern. Dadurch wird er auf den Flug vorbereitet sobald er seine Freiheit aus dem Kokon erreicht. Manchmal ist das Ringen genau das, was wir in unserem Leben benötigen. Wenn wir durch unser Leben ohne Hindernisse gehen dürfen, würde es uns lahm legen. Wir wären nicht so stark, wie wir sein könnten, und niemals fähig zu fliegen. Ich bat um Kraft…. und mir wurden Schwierigkeiten gegeben, um mich stark zu machen. Ich bat um Weisheit… und mir wurden Probleme gegeben, um sie zu lösen und dadurch Weisheit zu erlangen. Ich bat um Wohlstand… und mir wurde ein Gehirn und Muskelkraft gegeben um zu arbeiten. Ich bat um Mut… und mir wurden Hindernisse gegeben, um sie zu überwinden. Ich bat um Liebe… und mir wurden besorgte, unruhige Menschen mit Problemen gegeben, um ihnen beizustehen. Ich bat um Entscheidungen… und mir wurden Gelegenheiten gegeben. „ Ich bekam nichts, was ich wollte… Aber ich bekam alles was ich brauchte.“ Verfasser unbekannt Führe Dein Leben ohne Angst. Begegne allen Hindernissen mit dem Wissen, dass Du sie überwinden kannst, und wirst.
Der Topf mit einem Sprung
Ein Wasserträger in Indien hatte zwei große Töpfe. Sie hingen von je einem Ende einer Stange, die er quer über seinen Nacken trug. Einer der Töpfe hatte einen Sprung. Der andere Topf war perfekt. Aus diesem perfekten Krug bekam der Wasserträger immer eine volle Portion Wasser. Aber am Ende des langen Spazierganges von dem Bach zum Haus war der Topf mit einem Sprung nur halbvoll. Das passierte täglich zwei Jahre lang und der Wasserträger hatte immer nur ein und einen halben Topf Wasser wie er zu Hause ankam. Natürlich war der perfekte Topf sehr stolz auf seine Leistungen. Aber der arme Topf mit einem Sprung machte sich selbst immer Vorwürfe und schämte sich, dass es nur die halbe Leistung erbringen konnte. Eines Tages, nach zwei Jahren bittere Selbstvorwürfe, sprach der Topf den Wasserträger beim Bach an. „Ich schäme mich und ich möchte mich bei dir entschuldigen. Der Sprung auf meiner Seite macht es nicht möglich das ganze Wasser zu dir nach Hause zu bringen. Den ganzen Weg entlang tröpfelt das Wasser hinaus. Weil ich fehlerhaft bin, bekommst du, trotz deiner Schwerarbeit, nicht alles was du bekommen solltest.“ sagte der Topf. Der Wasserträger sagte zum Topf: “Aber ist es dir nicht aufgefallen, dass auf deiner Seite des Weges es wunderschöne Blumen gibt? Auf der anderen Seite gibt es keine. Ich habe immer gewusst, dass du einen Sprung hattest. Und deswegen habe ich Blumensamen auf deiner Seite des Weges gesät. Jeden Tag auf dem Weg nach Hause bewässerst du sie. Und seit zwei Jahren kann ich diese Blumen pflücken und mein Haus damit schmücken. Wenn du anders wärest als du bist, würde ich auf diese Schönheit in meinem Haus verzichten müssen. Ich danke dir für die Freude, die du mir gemacht hast.“ Mein Dank für diese Metapher gilt Pearl Nitsche für die Bereitstellung
Lass die Katze los!
Es gibt eine alte Geschichte, die aus Indien kommen soll, so Prof.Dr.Knoblauck In einem Kloster lebte ein alter Meister, der jeden Tag seine Andacht hielt. Da er nun mehrfach in seiner Andacht von einer Katze gestört wurde, befahl er, die Katze während seiner Andacht anzubinden. Einige Jahre später starb der alte Meister und ein neuer Meister nahm seinen Platz ein. Die Katze wurde weiter während der Andacht angebunden. Wieder einige Jahre später starb die Katze. Um eine Katze während der Andacht anbinden zu können, wurde eine neue Katze gekauft. Im Lauf der folgenden Jahre kamen Besucher aus anderen Klöstern und sahen, dass in diesem Kloster immer eine Katze zur Andacht angebunden wurde. Sie beschlossen, dies für ihr eigenes Kloster zu übernehmen. Einige Jahrzehnte später füllten die Gelehrten dicke Bücher über die liturgische Bedeutung des Anbindens einer Katze während der Andacht. So weit die Geschichte. Wir können sie beliebig weiter spinnen. Bald wird es nämlich im Kloster die Position des Katzenbetreuers und die des Katzenzeremonienmeisters geben. Dann wird es Tierzüchter geben, die sich auf die Aufzucht von Katzen, die nur für die Andacht geeignet sind, spezialisieren. Und auch Unternehmen, die spezielle Halsbänder zum Anbinden der Katze während der Andacht produzieren. Schließlich werden die örtlichen Einzelhändler mancher Regionen die Schönheit gerade ihrer Katzenzeremonie herausstellen und hoffen, damit zahlungskräftige Pilger anzuziehen.